Standards für wissenschaftliches Arbeiten
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0 - Allgemeines zu Standards |
1 - Der DVS-Standard |
2 - Des Autors (leidvolle) Erfahrungen zu Unterschieden zwischen Fachbereichen |
Bedeutung und Begründung von Standards
Formalien haben im wissenschaftlichen Arbeiten eine besondere Bedeutung. Ein einheitliches Bild der Gestaltung erlaubt es anderen Wissenschaftlern oder korrigierenden Lehrpersonen schnell und einfach Zugang zum Inhalt zu finden. Außerdem wird auf Zitation von fremdem Gedankengut besonderen Wert gelegt, weshalb alle notwendigen Informationen zum schnellen Überprüfen von Quellen vorhanden sein müssen. Quellen nachlesen zu können ist wichtig für die gesamte Wissenschaft. Denn wenn man nicht nachlesen kann, was die Urheber eines Gedankens wirklich meinten, dann verkommt Wissenschaft zur stillen Post. Und aus diesem Grund machen Formalien auch bei der Note einen Unterschied. Der erste Blick eines Prüfenden geht meist ins Literaturverzeichnis. Wenn an der Stelle Fehler vorhanden sind, hat der Prüfende erst einmal einen negativen Eindruck, der sich erst wieder abbauen muss.
Inhalte von Standards
Bevor an einer wissenschaftlichen Arbeit geschrieben wird, ist es ratsam, sich über den Struktur-und-Gestaltungs-Standard zu informieren, den ihr benutzen sollt/müsst. Der Kürze halber schreibe ich in allen Artikeln nur noch das Wort Standard, ihr wisst, was gemeint ist. Standards regeln z. B. Schriftgröße, Zeilenabstand, Seitenrand, Schriftart, den Zitationsstil - wie Quellen angegeben werden - und teilweise auch, wie viele Gliederungsebenen im Inhaltsverzeichnis und eurer Arbeit auftauchen dürfen. Leider sind nicht alle Standards sauber dokumentiert, sondern müssen durch Vergleich mit, als richtig geltenden Werken selbst erarbeitet werden. Dazu muss man nur wissen, was richtig ist. Das erfahren wir durch Absprache mit unserem Mentor.
Das Wichtigste ist, einen konsistenten Stil zu nutzen und nicht auf jeder Seite irgendetwas anders zu machen. Wissenschaft ist gleichmäßig, klar und (eindeutig) verständlich; Kunst ist vielfältig, kreativ und interpretierbar. Und hier wird über wissenschaftliches Arbeiten geschrieben.
In der Planungsphase kann man auch ohne den Standard arbeiten und einfach Ideen hintippen, sobald es jedoch um die Gliederung eurer Arbeit geht, ist es wichtig zu wissen, wie die Arbeit aussehen soll. Die frühzeitige Beschäftigung mit Standards ist sinnvoll, weil durch den Standard z. B. die Anzahl der Überschriftsebenen eingeschränkt wird. Wenn ihr vorher wisst, was ihr nicht dürft, müsst ihr nicht nachher den Aufbau eurer Arbeit ändern.
Unterschiede zwischen Standards
Hier auf dieser Webseite wird in allen Artikeln auf den DVS-Standard zurückgegriffen, der ist recht detailliert ausformuliert, dazu später mehr. Die meisten anderen Standards sind nicht so sauber aufgeschrieben. In den verschiedenen Fachrichtungen und verschiedenen Hochschulen gibt es eigene Auffassungen, wie eine wissenschaftliche Arbeit auszusehen hat. Sucht ihr im Internet nach "Wissenschaft Richtlinie zitieren", findet ihr etliche Dokumente, die Richtlinien zur Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten anbieten. Lest ihr sie durch, finden sich meist an irgendeiner Stelle im Inhalt Unterschiede - vieles ist gleich, aber nicht alles.
Tipp aus Erfahrung:
Sich blind auf Standards zu verlassen ist gefährlich.
Vor jeder Abgabe einer wissenschaftlichen Arbeit
sprecht bitte noch einmal mit eure*m/r Mentor*in.
Für schulische Facharbeiten wird oft ein breiter Korrekturrand gefordert.
Philosophen wollen Fußnoten zu Quellen sehen, die im Text mit Zahlen angegeben werden.
Manche meiner Dozenten wollten den DVS-Standard,
aber maximal drei Ebenen an Überschriften anstatt der im Standard vorgesehenen 4
oder lieber 3 cm Seitenrand links anstatt 2.
Gleiches gilt für Einsendungen von wissenschaftlichen Arbeiten bei Zeitschriften; informiert euch erst über Layoutvorgaben - die sind überall anders. Ansonsten fällt eure Einsendung durch.
Im nächsten Schritt blicken wir auf den gut dokumentierten DVS-Standard.